Bewegung kennt kein Alter
Bewegung ist wichtig – soviel steht fest! Alles, was die Evolution jemals für uns Menschen vorgesehen hatte, ist auf Bewegung ausgerichtet.
Und was ist, wenn wir älter werden? Vielleicht können wir uns dann nicht mehr so intensiv oder geschmeidig bewegen, wie wir es einmal kannten oder können nicht mehr an einstige Höchstleistungen anknüpfen. Aber gerade im Alter wird Bewegung besonders wichtig. Bewegung, die darauf abzielt, dass wir unsere Mobilität und Selbstständigkeit erhalten.
selbstständig aufstehen
Dabei geht es weniger darum, sportliche Leistungsziele zu verfolgen wie z.B. einen Marathon zu laufen. Im höheren Alter wird es viel mehr darum gehen, den Alltag verletzungsfrei und sicher zu meistern. Treppen und Stufen zu überwinden, ohne zu stolpern. Schnell zu reagieren, um sich bei einem Sturz noch abfangen zu können. Und, falls es doch einmal passiert, auch alleine wieder vom Boden aufstehen zu können. Eigentlich relativ banale Dinge, die durchaus einmal alles entscheidend sein können.
Wie entscheidend, dass durfte ich selbst kürzlich erfahren, als meine Mutter -72 Jahre-, im Garten gestolpert und schwer gestürzt ist, um dann bäuchlings mit dem Kopf auf einer Asphaltplatte zu landen. Sie konnte entsprechend reagieren und sich mit dem Körper sanft abfangen, so dass sie außer einer Gehirnerschütterung und einigen Hämatomen keine ernsthaften Verletzungen erlitten hat. Und sie ist nach dem Sturz alleine aufgestanden, um Hilfe zu holen. So, wie sie es im Training, das auf die natürlichen Fähigkeiten von Senioren ausgerichtet ist, gelernt hat.
alltagsorientiert trainieren
Wir hatten darüber gesprochen, welche Art von Training für sie passend ist und nach der anfänglichen Überlegung in ein Fitnessstudio zu gehen, hat sie sich für die natürliche, alltagsorientierte Variante des Trainings unter fachkundiger Leitung entschieden.
Ältere Menschen sollten sich regelmäßig bewegen und genau die Fähigkeiten trainieren, die der Alltag, das „echte“ Leben, von ihnen fordert. Dafür kann zum Beispiel gezielt das Balancieren geübt werden oder die allgemeine Beweglichkeit spielerisch verbessert werden. Auch über Objekte steigen und das auf den Boden setzen und selbstständig wieder aufstehen kann Inhalt eines zielgerichteten Trainings für Senioren sein.
ursprüngliche Bewegungsmuster
Rollen, Krabbeln und Aufstehen – die Dinge, die wir zuerst umsetzen konnten in unserem Leben. Die ursprünglichen menschlichen Bewegungsmuster. Genau diese Fähigkeiten werden wieder besonders wichtig, wenn wir älter werden.
Wie wichtig, das zeigt sich meistens dann, wenn es darauf ankommt. Wie bei dem Sturz meiner Mutter, die neben ihren trainierten Fähigkeiten auch noch eine große Portion Glück hatte.
wir können Alles wieder erlernen
Auch wenn bestimmte Bewegungsabläufe längst in Vergessenheit geraten sind, lohnt es sich diese wieder zu üben. Denn alles, was wir einmal als Kinder an Bewegungen gelernt haben uns was uns einmal Spaß gemacht hat, können wir jederzeit neu erlernen bzw. reaktivieren. Wir Menschen sind neben wenigen anderen hochentwickelten Primaten die einzige Spezies, die auch im Erwachsenenalter noch neue komplexe Bewegungsabläufe und koordinative Fähigkeiten erlernen kann. Wenn wir bestimmte Bewegungsfolgen oft ausführen, dann können wir sie im Ernstfall viel leichter abrufen.
stets Neues entdecken
Es gibt also zu jeder Zeit unseres Lebens Neues zu entdecken und Herausforderungen zu meistern. Richtig viel Spaß macht es, wenn sich Gleichgesinnte finden und die Erfolge des gemeinsamen Übens in der Gruppe geteilt werden können. Denn auch das psychische Wohlbefinden und das Knüpfen sozialer Kontakte tragen maßgeblich dazu bei, dass wir uns gesund und stark fühlen.
Weitere Infos
durchlaufender Kurs, donnerstags 10:30 bis 12:00 in Kooperation mit dem Familienzentrum Mörfelden