Tiefes langsames Atmen reduziert Schmerzen, Ängste & Depressionen

…stärkt unser Immunsystem, begünstigt Regeneration und fördert Heilungsprozesse aller Art

  • Atmung

  • Nervensystem

  • Selbstheilungskräfte

  • Schmerzreduktion
  • Angstreduktion

Warum es wirkt

Bewusst tief und langsam zu atmen aktiviert unseren Parasympatikus, welcher eine stressbedingte Aktivität des Sympatikus (zuständig u.a. für Höchstleistungen während Kampf- oder Flucht) herunterreguliert.

Der Parasympatikus ermöglicht sozusagen das Herunterfahren aus dem erschöpfenden Höchstleistungsmodus, der für‘s unmittelbare Überleben nötig gewesen wäre und stärkt diejenigen Funktionen, welche erforderlich sind, um Dich im Anschluss wieder zu berappeln – aka Verdauung, Durchblutung, Heilung, Regeneration und rationales Denken.

Diese Feedbackschleifen funktionieren jeweils in beide Richtungen: Durch tiefes ruhiges Atmen signalisieren wir dem Parasympatikus, dass wir uns in Sicherheit befinden. Schnelle flache Atmung hingegen assoziiert unser Nervensystem mit Gefahr und bleibt dementsprechend angespannt – allzeit bereit zu Kampf oder Flucht.

Höchstleistung vs. Heilung

Der sympatikus-induzierte Höchstleistungsmodus geht einher mit allen Effekten, die in Kampf und Flucht hilfreich sind:

Hohes Level an Stresshormonen Adrenalin und Cortisol, beschleunigter Puls, Bluthochdruck, Anspannung, Ausschüttung freier Fettsäuren, Neubildung von Glukose, Abbau von Muskeleiweiß, Hemmung der Verdauungs- und Sexualorgane.

All dies ist nützlich, um kurzfristig Höchstleistungen abzurufen, jedoch fatal wenn es zum Dauerzustand wird.

Bei lang andauerndem Stress ergibt sich unter anderem ein dauerhaft hoher Insulinspiegel, Übersäuerung, Appetit auf Süßes, Entstehung von Insulinresistenz – einer Vorstufe von Diabetes und Bestandteil des Metabolischen Syndroms. Ganz zu schweigen von Daueranspannung, Verkrampfungen, Muskelabbau, Schlaf-, Verdauungs-, Libido- und Gedächtnisstörungen. Kurz gesagt:

Wie gehe ich vor?

Der Schlüssel zu Kräftigung, Heilung sowie der Reduktion von Schmerz, Ängsten oder Depressionen besteht in tiefem langsamem Atmen.

Wenn Du Deine Atemrate um die Hälfte reduzierst, empfindest Du Schmerzen oft als deutlich geringer und fühlst Dich generell gelassener. Eine Schmerzreduktion verspürst Du in noch größerem Maße, wenn Du innerlich bereits positiv eingestellt bist.

Menschen mit schweren Depressionen und Angstzuständen, bei denen herkömmlichen Antidepressiva nicht griffen, erfuhren durch das regelmäßige Praktizieren der im folgenden beschriebenen Atemtechnik Linderung.

Nimm eine entspannte Haltung ein – egal ob stehend, sitzend oder liegend. Zum Nachspüren: Lege die Hände locker auf den Bauch.

  1. Atme zuerst schnell durch Mund und Nase aus.
  2. Atme langsam durch die Nase ein, zähle dabei bis 12 und spüre, wie sich Bauchdecke und Flanken heben.
  3. Halte den Atem an während Du bis 6 zählst.
  4. Atme wieder durch die Nase aus während Du bis 6 zählst und nimm wahr, wie sich Bauch und Flanken senken.

Die Zahl während des Einatmens, Atem anhaltens und Ausatmens kann nach Bedarf abgeändert werden, doch das Zahlenverhältnis sollte dasselbe bleiben. Ich selbst beginne gern mit einem 8-4-4 Rhytmus. Dh. beim Einatmen zählst Du bis 8, hältst Du den Atem bis 4 zählend an und atmest bis 4 zählend aus.

Nach jeweils 3 dieser Atemzüge oder wenn Du den Rythmus nicht mehr spannungsfrei einhalten kannst, lass den Atem wieder intuitiv frei fließen und dabei für Dich passend immer länger und tiefer werden. Nimm wahr, wie die Atmung von selbst geschieht und spüre, wie Du immer ruhiger wirst, je länger die Atemzüge werden.

Diese Atmen-Zyklen können idealerweise fester Bestandteil des Tagesablauf werden. Empfohlen werden mindestens sechsmal am Tag drei tiefe Atemzüge an der frischen Luft.

Leg Dich auf den Rücken, Beine leicht geöffnet, Arme ruhen neben dem Körper. Schließ die Augen und konzentriere Dich sich auf die schmerzende Region.

Atme tief und langsam in diesen Bereich. Wenn Du magst, stell Dir vor, Dein Atem würde einen Teil der Schmerzen aufgreifen und mit sich aus dem Körper tragen.

Atme gezielt alle Schmerzpunkte an und entspanne Dich mit jeder Ausatmung etwas mehr. Setze dies so lange fort, bis der Schmerz nachlässt und eine angenehme Erleichterung einsetzt.

Wenn Du Dich bewegen kannst — oder Schmerzen auftreten, während Du unterwegs bist — kannst Du die oben beschriebenen Atem-Übungen auch gut ausführen, während Du gehst, läufst oder tanzt.

Hierzu bietet es sich an, die beschriebenen Atemzyklen im Rhytmus Deiner Schritte auszuführen. Z.B. 8 Schritte lang einatmen, während 4 Schritten den Atem anhalten, während der nächsten 4 Schritte ausatmen.

Zu Beginn empfiehlt es sich jeweils 3 Atemzyklen auf diese Weise auszuführen und im Anschluss zu dem Atemrythmus zurückzukehren, mit dem Du Dich am Lockersten fühlst.

Falls die beschriebene Atmung gut mit Deiner Bewegung harmoniert und Du Dich damit wohl fühlst, kannst Du die beschriebenen Atemzyklen häufiger und länger einbauen.

Um die beschriebenen Atem-Zyklen in Deinen Alltag einzubauen, wähle Dir Auslöser dafür. Geeignete Anker sind Dinge, die in Deinem Tagesablauf regelmäßig vorkommen oder die Du ohnehin tust.

Beispielsweise Aufwachen, Kaffee kochen, zur Arbeit gehen oder fahren. Ebenso günstig: vor dem Essen, vor dem Nachschlag, wenn Du spazierengehst und vor dem Einschlafen.

Immer wenn eines davon eintritt, führst Du mindestens einen der beschriebenen Atemzyklen durch.

Andere geeignete Momente: Wenn Du angespannt bist, Dich ärgerst, im Stau stehst, auf etwas wartest oder wann immer Dein innerer Dialog ins Negative gleitet–erstmal tief durchatmen.

Das tiefe Atmen wiederum kann dann als Anlass dafür dienen, Gedanken wieder auf das zu richten, wofür Du dankbar bist oder für was Du Deine Aufmerksamkeit tatsächlich nutzen möchtest.

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Mehr zum achtsamen Umgang mit eigenen Ressourcen erfährst Du den Workshops: Natürlich im Gleichgewicht, Immunstark & Wohlfühlkörper. Infos zu neuen Artikeln & Events schicken wir Dir auch gern per Email. Abonniere hierzu einfach unseren Skilzletter.

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Quellen & weiterführende Infos

www.zentrum-der-gesundheit.de/gesundes-atmen.html
www.psychiatrist.com/JCP/article/Pages/2017/v78n01/v78n0107.aspx
www.zentrum-der-gesundheit.de/news/depressionen-atmen-16120475.html
www.gesundheitsverband.net/stress-cortisol-stoffwechsel/die-macht-der-hormone
www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Langsam_atmen_gegen_Schmerz1771015586622.html
www.zentrum-der-gesundheit.de/yoga-atemtechnik-gegen-angst-ia.html#toc-sudarshan-kriya-yoga-ubungen

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Astrid BösserMonkeyFit